Die Bruststraffung
Schwangerschaften, hormonelle Umstellungen, Schwächen des Bindegewebes, Gewichtsveränderungen, der plötzliche Wegfall sportlicher Aktivitäten bzw. der natürliche Alterungsprozess können zu Veränderungen des Brustvolumens bzw. durch das Nachgeben des Hautweichteilmantels zu einem zunehmenden Erschlaffen der Brustkontur führen. Hierbei sinken die volumenbestimmenden Anteile der Brust mitsamt des Warzenvorhofkomplexes abwärts.
Durch die Bruststraffung bzw. eine in gleicher Sitzung durchgeführte Brustvergrößerung wird eine Korrektur des Brustwarzen- / Warzenvorhofkomplexes als auch die des Brustvolumens erreicht. Die in aller Regel ästhetisch sehr befriedigenden Ergebnisse haben eminente Auswirkungen auf das Selbstbewusstsein und die Gesamtpersönlichkeit des Patienten. Die Wiedergewinnung der Akzeptanz des eigenen Körpers führt häufig zu einer völlig neuen Lebensqualität.
Die verschiedenen Operationsverfahren
Die Form der weiblichen Brust wird durch die Größe der Brustdrüse und durch die Menge des der Drüse aufsitzenden Fettgewebes bestimmt. Eine Schicht mit lockerem Gewebe trennt die Drüse vom darunterliegenden Brustmuskel. Dieser Brustmuskel wiederum liegt den knöchernen und bindegewebigen Strukturen des Brustkorbes auf.
Bei übergroßen und somit zu schweren Brüsten bzw. beim Nachlassen der Hautfestigkeit, auch schon bei kleinerer Brustdrüse, kommt es zum Absinken des Brustvolumens, wobei in zunehmenden Stadien zusätzlich der Brustwarzen / Warzenvorhofkomplex nach unten verlagert wird und somit einen zu großen Abstand vom oberen Brustansatz besitzt.
Die operativen Verfahren haben sich in den letzten Jahrzehnten verändert, verfeinert und gipfeln letztlich in Techniken mit minimalen Narben. Es muss jedoch betont werden, dass nicht bei jeder Patientin ein Verfahren mit minimaler Narbenlänge angewandt werden kann. Die gewählte Schnittführung ist abhängig von der Brustgröße, der Wunschgröße, der Beschaffenheit des Hautweichteilmantels sowie der Versiertheit des Operateurs. Um ein optimales Ergebnis zu gewährleisten, werden diese Eingriffe in unserer Klinik ausschließlich von einem Facharzt für Plastische und Ästhetische Chirurgie durchgeführt.
Wir bieten Verfahren an, bei denen Narben lediglich zirkulär um den Warzenvorhof, bei großem Brustvolumen auch zusätzlich von diesem senkrecht in die Brustumschlagsfalte und in dieser anschließend über eine kurze Strecke in seitwärtige Richtung verlaufen. Es werden somit störende Narben im Bereich der Achselhöhle und im Dekolletébereich vermieden. Bei dem Wunsch nach einer gleichzeitigen Vergrößerung des Brustvolumens kann zusätzlich ein Implantat eingesetzt werden.
Erfolgsaussichten
Bei entsprechender Indikation und der Anwendung des auf Sie abgestimmten Operationsverfahrens erhält Ihre Brust nach dem sorgfältigen operativen Eingriff eine schöne, volle, natürliche und auf Ihr äußeres Erscheinungsbild abgestimmte Form.
Der operative Eingriff
Der in schonender Allgemeinanästhesie durchgeführte Eingriff dauert in Abhängigkeit vom Ausgangsbefund ca. ein bis vier Stunden. Hierbei wird nach der ausgiebigen Desinfektion über den vorher mit Ihnen besprochenen kleinstmöglichen Hautschnitt das Brustdrüsengewebe freigelegt, je nach Verfahren von der Brustmuskulatur gelöst, ggf. die überschüssigen Drüsenanteile entfernt, die Drüse kopfwärts in regelrechte Position verlagert und der nun zu große Hautweichteilmantel reduziert. Bei geringen Brustdrüsenvolumina reicht in der Regel eine Neupositionierung des Warzenvorhofkomplexes aus, ohne hierbei Drüsengewebe zu entfernen. Auf Wunsch kann zu diesem Zeitpunkt ein Implantat eingelegt werden.
Um die Ansammlung von Blut und Wundwasser im Wundbezirk zuvermeiden, werden Silikonschläuche verwendet, die das Sekret nach außen befördern. Die Entfernung dieser Drainagen erfolgt am ersten bis dritten postoperativen Tag.
Die Zeit nach der Operation
Um eine optimale Form der Brust zu erhalten, werden wir Ihnen die ersten sieben postoperativen Tage einen Tape-Verband anlegen. Zusätzlich möchten wir Sie bitten, für mindestens sechs Wochen ununterbrochen einen gut sitzenden BH zu tragen, der eine seitliche und untere Abstützung der Brust gewährleistet.
Der Prozess der Wundheilung mit der Rückbildung der operationsbedingten Schwellung benötigt ca. 10-14 Tage, das definitive Ergebnis liegt jedoch erst nach Wochen bis Monaten vor.
Nach ca. drei Wochen werden im Rahmen eines Verbandswechsels die am Wundrand überstehenden Fäden entfernt.
Je nach Absprache mit dem Operateur sollten Sie ca. sechs Wochen auf intensive sportliche Tätigkeiten verzichten. Auch später ist bei sportlichen Aktivitäten das Tragen eines straff sitzenden BH’s empfehlenswert.
Wir möchten Sie bitten, Ihren behandelnden Frauenarzt über die Bruststraffung zu unterrichten, damit er die späteren Ergebnisse der Brustkrebsvorsorgeuntersuchungen entsprechend werten kann.
Eingriffspezifische Risiken
Als spezielle Risiken gelten bei diesen Eingriffen Asymmetrien, Infektionen und Heilungsstörungen, Narbenbildungen, Nachblutungen mit Blutergüssen sowie vorübergehende Gefühlsstörungen im Operationsgebiet. Sehr selten werden Gewebeuntergänge im Bereich des Warzenvorhofes beobachtet, die sekundär korrigiert werden können. Vorübergehend oder sehr selten dauerhaft kann es zu Gefühlsstörungen umschriebener Bezirke des Warzenhofes bzw. der Brustwarze kommen